Exkursion des Q2-Musikkurses

Bewegender Abend beim Beethovenfest

Samira Pregardien (Bildmitte) besucht mit ihrem Musikkurs der Stufe Q2 das Beethovenfest in Bonn

Am Tag der Deutschen Einheit machte sich der Q2-Musikkurs auf den Weg nach Bonn, um das renommierte Beethovenfest zu besuchen. Das Festival möchte den Geist des jungen, progressiven und zugewandten Beethoven weitertragen und ein Umfeld für Künstler*Innen schaffen, Beethovens Werk im 21. Jahrhundert erlebbar zu machen. Alljährlich im September und Oktober veranstaltet das Beethovenfest rund 80 Konzerte – vom großen internationalen Orchester bis hin zum Pop-Act – sowie Talks, Ausstellungen und Workshops. Das Festival 2024 steht unter dem Motto »Miteinander« und setzt sich künstlerisch mit Demokratie und Teilhabe auseinander. 

Wir haben uns die Aufführung von Beethovens 3. Sinfonie, der Eroica, gespielt vom Ensemble Resonanz unter der Leitung von Riccardo Minasi angeschaut. Die Sinfonie, die für ihre heroische und kraftvolle Musik bekannt ist, wurde auf eine beeindruckende Weise mit einem aktuellen gesellschaftlichen Thema verbunden: der Seenotrettung im Mittelmeer. Begleitet von Texten, die auf Tatsachenberichten von der Sea-Watch 3 basierten, und vorgetragen von der Schauspielerin Jasmin Tabatabai, wurde Beethovens Werk in einen „Realitätscheck“ gestellt.

Beethovens Musik scheint untrennbar verbunden mit unserer Vorstellung von Europa. Seine Dritte, die »Heldenhafte«, wird im Konzertsaal zum Manifest der Aufklärung, zum kühnen Soundtrack der europäischen Ideale von Demokratie und Freiheit. Was passiert mit dieser suggestiven Kraft, wenn angesichts komplexer Herausforderungen an den Grenzen Europas Menschenrechte und Humanität zur Disposition stehen, was passiert mit uns, wenn wir feststellen, dass unsere Werte an diesen Grenzen enden? Die kraftvolle Musik der Eroica bekam dadurch eine neue Bedeutung, die weit über die historische Perspektive hinausging und die Zuhörer zum Nachdenken über die humanitären Herausforderungen an Europas Grenzen anregte.

Musikalisch war der Abend zweifellos eine Bereicherung, unterstützt durch die eindrucksvolle Darbietung des „Ensembles Resonanz“. Doch der Abend hinterließ nicht nur musikalische Eindrücke. Die Verbindung von Musik und gesellschaftlichem Engagement war bewegend und regte zum Nachdenken an. So bot die Exkursion nicht nur einen Zugang zu Beethovens Musik, sondern auch eine Auseinandersetzung mit aktuellen politischen und humanitären Themen, die uns alle betreffen.

Unser Musikkurs, unter der Leitung von Frau Prégardien, kehrte nach einem unvergesslichen Abend voller neuer Eindrücke und tiefgehender Überlegungen zurück. Diese außergewöhnliche Erfahrung zeigte, dass Musik nicht nur zum Genießen da ist, sondern auch als Mittel dienen kann, um gesellschaftliche Debatten zu führen und den Blick für wichtige Themen unserer Zeit zu schärfen.

Antonia-Sophie Roggendorf / Imane Thiri

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