Podiumsdiskussion der Bundestagskandidaten am EMG

Echte Alternativen

Wer die Wahl hat

Trotz oder gerade wegen heißer Diskussionen für alle Beteiligten eine gelungene Veranstaltung

Am 24.09.2017 findet die Bundestagswahl statt. Nicht nur die Spitzenkandidaten der Parteien sind im Wahlkampfmodus, sondern auch die Spitzenkandidaten aus dem Rhein-Erft-Kreis, die mit der Erststimme in den Bundestag gewählt werden können. Daher organisierte der Sowi-LK Q2 am 14.9.2017 eine Podiumsdiskussion, damit auch die Schülerinnen und Schüler des EMG einen persönlichen Eindruck von den Politikern gewinnen konnten. Außer der AfD, die nicht auf die Einladung reagierte, stellten sich alle Kandidaten den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Die Moderation der Veranstaltung übernahmen mit Matteo Marchetto und Lea Icks zwei Schüler des LK.

Auch wenn der Anfang noch etwas zu harmonisch verlief, so entspannte sich doch bald eine sachliche und an Inhalten orientierte Kontroverse. Dr. Georg Kippels (CDU) forderte unter anderem Informatik als verpflichtendes Schulfach, weil die Digitalisierung unseres Alltags es erfordere, Computerkenntnisse wie eine dritte Fremdsprache zu erlernen. Dagegen hielt Christian Pohlmann (FDP), dass der Staat den Schülern die Fächer nicht aufzwingen dürfe, sondern mehr Wert auf die Qualität der Ausstattung der Schulen legen sollte. Alle Kandidaten schienen sich aber darüber einig zu sein, dass für die Schulen, die Schülerinnen und Schüler mehr getan werden müsse.

Beim Thema Klimaschutz forderte Herr Pohlmann (FDP) die Beendigung der Subventionen für erneuerbare Energien, um eine marktwirtschaftlich orientierte Lösung zu finden. Der Parteilose Tevfik Celikkan kritisierte die Niedriglöhne und forderte eine Erhöhung des Mindestlohnes, damit man in Deutschland auch von seiner Arbeit gut leben könne. Dazu fügte der Kandidat der Linken, Zeki Gökhan, an, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen jedoch die beste Lösung in einem so reichen Land wie Deutschland sei. Dem schloss sich auch der Kandidat der Grünen, Rüdiger Warnecke, an. Unter anderem schlug Herr Warnecke vor, stärker Bus, Bahn, und Fahrräder zu fördern. Dierk Timm (SPD) legte viel Wert auf Chancengleichheit in allen Lebensbereichen (z.B. Lohngerechtigkeit zwischen Mann und Frau und Bildungschancen zwischen Arm und Reich) und hob auch hervor, dass sich auch die SPD für einen Ausbau der Infrastruktur einsetze. Bei der Drogenpolitik forderte Marius Hövel (die Piraten) eine bessere Aufklärung über Drogen und eine Entkriminalisierung von Cannabis. Letzterem stimmten – außer Herrn Kippels – auch die anderen Kandidaten zu.

(Axel Dunkel, Florian Rehse, Mürsel Yilmaz)

Zum Schluss der Veranstaltung wurde einstimmig der Vorschlag geäußert, solche Veranstaltungsformate häufiger am EMG einzurichten – nicht nur im Vorfeld von Wahlen. Durch das Einladen der Politiker hätten sich alle Beteiligten am EMG einen guten Überblick über die aktuellen Themen sowie die Personen verschaffen können. Auch wenn es Meinungsverschiedenheiten gab: Der größte Konsens herrschte bei einem Thema: Nämlich dem Aufruf, dass jeder am Sonntag wählen gehen sollte.

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