Das Ernst-Mach-Gymnasium ist zum Jahreswechsel mit einem offiziellen Schulkanal auf der Social-Media-Plattform Instagram an den Start gegangen. Schon kurz vor Weihnachten meldete sich die Schule unter emg.huerth_official mit kleinen Grußbotschaften. Mit Beginn des Unterrichts nach den Ferien hat dann auch die Schülerredaktion ihre Arbeit aufgenommen.

„Wir freuen uns, dass wir nun auch über ein zeitgemäßes und vor allem schülerfreundliches Medium kommunizieren können“, sagte Dennis Müller, der die Redaktion zusammen mit seinem Kollegen Nils Riedel von der Lehrerseite betreut. „Noch viel erfreulicher ist aber die große Begeisterung, der Ideenreichtum und das Engagement in der Schülerredaktion“, betont Müller.

Ganz klar: Der EMG-Insta-Kanal richtet sich vor allem an die Schülerinnen und Schüler. „Auch wenn uns Lehrkräften das nicht unbedingt gefällt, aber die gedruckte Schülerzeitung ist für die Schülerinnen und Schüler kein zeitgemäßes Medium mehr. Und selbst klassische Internetseiten werden von den Jugendlichen heute kaum mehr wahrgenommen“, bilanziert Nils Riedel.

Ein moderner Social-Media-Kanal alleine schafft aber noch keine Akzeptanz in der Zielgruppe. „Wichtig ist, dass Inhalte und Formate nicht von uns Lehrkräften vorgegeben werden. Wir möchten uns im Laufe der Zeit auf eine Rolle als Begleiter oder die einer kleinen Lehrerfraktion in einer Redaktion zurückziehen, die im Wesentlichen von Schülerinnen und Schülern geleitet wird“, erklärt Dennis Müller.

Eine realistische Zielsetzung, wie schon jetzt erkennbar wird. Die Jungen und Mädchen, die hauptsächlich die Jahrgangsstufe 9 besuchen, haben sich das klare Ziel gesetzt, auf emg.huerth_official für möglichst täglich frische Inhalte zu sorgen. Entsprechend wird mit immer weniger Lehrerinput geplant, recherchiert, kommuniziert und produziert – Redaktionsarbeit eben.

Inhaltlich soll der Account das schulische Leben in der Bonnstraße auf vielfältige Weise wiedergeben. „Schulveranstaltungen, Unterrichtsprojekte, spannende Experimente, Schulmensa, AG-Aktivitäten, Lieblingsorte – unser Alltag und der unserer Schülerinnen und Schüler ist voll mit Dingen, die sich wunderbar auf Instagram darstellen lassen“, sagt Dennis Müller, der sich sicher ist, dass „aus der Redaktion und auch vom Rest der Schülerschaft noch sehr viel mehr Ideen kommen“.

Genau so ist es, wie sich im Gespräch mit Lotti und Linda (beide 9b) aus dem Redaktionsteam bestätigt: „Natürlich geht es darum, die Sachen zu transportieren, die unsere Schule ausmachen. Um aber die Inhalte für unsere Mitschülerinnen und Mitschüler attraktiver zu machen, müssen wir sie in Richtung stärkerer Interaktivität entwickeln“, erklärt Linda.

Lotti stimmt zu, denkt aber auch noch in eine andere Richtung: „Es tut uns bestimmt gut, wenn man auf dem Insta-Kanal sieht, dass wir als Schule auch mal bereit sind, über uns zu lachen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch Lehrerinnen und Lehrer finden, die sich mal selbst auf die Schippe nehmen.“

Auf der Lehrerseite ist bei aller Anfangseuphorie ein wichtiger Aspekt nicht in Vergessenheit geraten: „Abseits der redaktionellen Arbeit besteht unser Job auch darin, für die Gefahren der Social-Media-Kanäle zu sensibilisieren. Instagram, Youtube & Co. leben davon, ihre Nutzerinnen und Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. Und das gelingt ihnen oft viel zu gut. Hinzu kommen die Problemfelder Datenschutz, Filterblasen, Cybermobbing, Cybergrooming oder FOMO“, erklärt Dennis Müller.

Einen Widerspruch zur Nutzung eines eigenen Kanals sieht das EMG-Insta-Team aber nicht: Nils Riedel: „Dass unsere Schülerinnen und Schüler Social-Media-Plattformen nutzen, ist unabhängig von unseren Aktivitäten eine Realität. Der eigene EMG-Kanal macht es uns leichter, die Mechanismen und Probleme zu vermitteln und gleichzeitig die tollen Chancen und Möglichkeiten der digitalen Welt im Blick zu behalten.“

Gregor Evers