Trotz Enttäuschung: EMG-Trio mit tollem Wettkampf

Knisternde Spannung bei der Roboter-Olympiade

Am Ende kullerten die Tränen. Noch in den Probedurchgängen hatte „Kiwi“ seine Aufgaben glänzend erledigt. Doch als in die Wertungsläufe ging, zeigte er sich divenhaft und schien sich – zur großen Enttäuschung seiner Schöpferinnen – für seine eigentliche Mission nicht mehr so recht zu interessieren.

„Kiwi“ ist der Name eines Lego-Roboters, den sich Laura, Jonna und Frida ausgedacht haben. Die drei Schülerinnen aus den Jahrgangsstufe 7 und 8 hatten sich mit der etwa schuhkarton-großen Maschine für die Regionalrunde der World Robotic Olympiad in Overath angemeldet.

In den Wochen zuvor hatten die drei Mädchen im Rahmen der MINT-AG (Danke an Herrn Riedel für Betreuung!) den Roboter entworfen, gebaut und programmiert, damit er verschiedene Aufgaben auf einem vorgegebenen Spielfeld erledigen konnte. Hierzu zählten z.B. das Verschieben von kleinen Lego-Figuren und Paketen in verschiedenen Größen in farblich kodierte Zielfelder.

Hinzu kam am Wettbewerbstag noch eine Überraschungsaufgabe (das „Fällen und Abtransportieren“ eines Lego-Baumes), deren Lösung in das bestehende System eingearbeitet werden musste. Bewertet wurde der Grad der Aufgabenerfüllung und die hierfür benötigte Zeit.

„Die Atmosphäre in Overath war großartig. Man konnte die Spannung fast knistern hören. Die Mädchen waren genau so wie alle anderen Teams komplett auf den Wettbewerb fokussiert“, erzählt Informatik-Lehrer Dirk Steines, der das Team ins Bergische begleitet hatte.

Und dann hat Kiwi irgendetwas aus der Fassung gebracht. War es die veränderte Spielfeldbande, die hohe Luftfeuchtigkeit und Wärme in den Gängen des Paul-Klee Gymnasium in Overath oder einfach Pech? Nach einem soliden Start im ersten Lauf, brachte er in Lauf zwei und drei zwar wunderschöne Pirouetten auf das Parkett, seine eigentlichen Aufgaben schien Kiwi allerdings nur noch rudimentär erledigen zu wollen.

„Das war ziemlich tragisch. Mit der Punktzahl aus einem der Probeläufe hätten Frida, Laura und Jonna gute Chancen auf den Sieg gehabt“ berichtet Dirk Steines.

Nachdem der erste Frust mit Schokomuffins und Waffeln bewältigt war, zeigten sich Frida, Jonna und Laura, die übrigens das einzige reine Mädchenteam vor Ort waren, allerdings schon wieder angriffslustig mit Blick auf das nächste Jahr. Sie wollen unbedingt aus den Erfahrungen lernen und versuchen, Kiwi robuster gegen äußere Einflüsse zu programmieren.

Wer Lust bekommen hat, die drei im kommenden Jahr zu begleiten und ein eigenes Team am Start zu haben, findet alle Informationen unter https://www.worldrobotolympiad.de.

Dirk Steines /Gregor Evers

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