Exkursion des Physik-Lks zur Uni Köln

Nanokristalle statt Maigler-See

Dr. Jakob Schluck klärt Bastian und Benjamin über die Erzeugung eines Ultrahochvakuums auf

Es ist nicht ganz klar, ob sich Simon mit seiner Idee bei seinen Mitschülerinnen und Mitschülern beliebt gemacht hat. „Wir können doch am Wandertag eine Physik-Vorlesung an der Uni besuchen“, schlug er vor.

Und so kam es, dass der Physik-Leistungskurs aus der Stufe Q1 den vorletzten Schultag für eine Exkursion an die Physikalischen Institute der Universität zu Köln nutzte. Dank der spontanen Unterstützung von Schülermutter Petra Neubauer-Günther blieb es nämlich nicht beim Vorlesungsbesuch: Im Rahmen zweier Führungen durch die Laborräume erhielt die Schülerinnen und Schüler konkrete Einblicke in die Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Festkörperphysik.

„Wir züchten u.a. Kristalle, die nur wenige Atomlagen dick sind, um zu untersuchen, wie sich die Elektronen in diesen besonderen Strukturen bewegen. Eine Atomlage mehr oder weniger kann das Verhalten dieser Nanokristalle radikal verändern“, erklärte Jakob Schluck aus der Arbeitsgruppe von Prof. Yoichi Ando.

Keine ganz leichte Kost auch im zweiten Teil der Führung: Daniel Rosenbach untersucht in der Arbeitsgruppe von Prof. Erwann Bocquillon den Elektronentransport in exotischen Materialen und unter extremen Bedingungen.

„Wir kühlen Kristalle auf 8 mK herunter, das sind acht Tausendstel Grad Celsius über dem absoluten Nullpunkt von – 273,16 Grad Celsius. Wir wollen wissen, wie sich diese Strukturen verhalten, wenn auch auf atomarer und molekularer Ebene jegliche Bewegung eingefroren ist“, berichtet Rosenbach.

Puh. Da ging es bei Prof. Berenike Maier in der Vorlesung Experimentalphysik II doch inhaltlich deutlich entspannter zu. Zwar flogen den Schülerinnen und Schülern partielle Ableitungen, Laplace- und Nabla-Operatoren aus der Maxwell-Theorie um die Ohren, die Grundlagen der Wellenausbreitung und -polarisation waren aber aus dem Unterricht bekannt. Beruhigend aus Schülersicht: Nicht nur im Schulunterricht, auch in Vorlesungen werden saublöde Fragen gestellt. (Wie war gleich die Einheit der physikalischen Leistung?)

Ein dickes Dankeschön vom EMG nicht nur an Petra Neubauer-Günther, sondern auch an Jakob Schluck und Daniel Rosenbach für die spannenden Einblicke in ihre Forschung. Und noch ein Dank an Berenike Maier für den freundlichen Empfang und die tolle Kommunikation.

Gregor Evers

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